Die Siedlung liegt 45 km südsüdöstlich von Pécs. Hier ist der Grenzübergang nach Kroatien. In der Nähe des Dorfes, neben der nach Kásád führenden Landstraße, liegt der südlichste Punkt Ungarns.
In der Nähe des Berges Harsány fand am 12. August 1687 eine für diesen Landesteil entscheidende Schlacht der Türkenkriege statt. Sie endete mit dem Sieg der kaiserlichen Truppen. Für seine Verdienste erhielt Feldmarschall Friedrich Graf von Veterani von Leopold I. Beremend (deutsch Berend, kroatisch Breme) als Geschenk. Zunächst ließen sich hier serbische Familien nieder. Vereinzelt kamen aber auch Deutsche, die aus dem hiesigen Kalkstein Kalk brannten. 1749 schenkte Maria Theresia das Gut der Grafenfamilie Esterházy. Unter ihr wurde die Ortschaft planmäßig mit Deutschen und Serben besiedelt, aber auch Magyaren ließen sich hier nieder. Zudem entstand hier eine der ältesten jüdischen Gemeinschaften des Komitats Baranya. Der Friedhof der jüdischen Gemeinde wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in den jüdischen Friedhof von Pécs (Fünfkirchen) verlegt. Die unterschiedlichen ethnischen Gruppen lebten zwar nicht voneinander isoliert, sie bildeten aber innerhalb der Ortschaft „Inseln“. Neben den verschiedenen Ethnien gab es hier auch religiöse Vielfalt. Davon zeugen heute die drei Kirchen von Berend: die katholische, die reformierte und die orthodoxe Kirche.
Berend gehörte ab Mitte des 19. Jahrhunderts der Fürstenfamilie Schaumburg-Lippe, die die Auen der Drau trockenlegen und einen Damm zum Fluss hin errichten ließ. Das 1910 eröffnete Portland-Zement- und Kalkwerk trug wesentlich zur Modernisierung der Lebensumstände und zur Entwicklung der Wirtschaft bei. Im gleichen Jahr wurde eine Bahnverbindung geschaffen und das Dorf an das Telefonnetz angeschlossen. In der Zwischenkriegszeit wurden in diesem multiethnischen Dorf im Zeichen der bürgerlichen Entwicklung zahlreiche Vereine gegründet, von denen der Sportkreis bis heute existiert.
Die Mehrheit der örtlichen ungarndeutschen Familien wurde zu Pfingsten 1946 nach Deutschland vertrieben. Die links vor der katholischen Kirche vorbeilaufende Straße führt auf einen Hügel, den örtlichen Weinberg. Hier befindet sich die ökumenische Versöhnungskapelle, die zwischen 1993 und 1998 auf Initiative und teilweise aus den Spenden der vertriebenen Deutschen errichtet wurde. Die Einweihung fand zu Pfingsten 1998 statt. An der Zeremonie beteiligten sich römisch-katholische und kalvinistisch reformierte Bischöfe aus Ungarn und aus Kroatien. Die Kapelle steht für den Frieden und die Versöhnung zwischen den verschiedenen Ethnien und Religionen und erinnert an die Leiden der vertriebenen Deutschen und die Grausamkeit des Jugoslawien-Krieges.
Die ökumenische Versöhnungskapelle steht für den Frieden zwischen Völkern und Religionen.
Tipps und Events
Mendele Gedenkhaus
Kiss Ernő u. 9, 7827 Beremend
Der aus einer ungarndeutschen Familie entstammende Ferenc Mendele (1934-1994) ist eine herausragende und bekannte Persönlichkeit des Dorfes. Mendele war Architekt und lange Zeit der Direktor des Ungarischen Denkmalschutzamtes. Sein Lebenswerk kann in seinem Geburtshaus, das seit 1996 als Gedenkhaus Mendele fungiert, besichtigt werden.