Die Gemeinde Peterwardein ist nicht nur seit 1928 ein Bestandteil der Stadt Neusatz, sondern auch ihr untrennbares Symbol. Sie liegt am rechten Donauufer und somit schon in Syrmien. Die beiden Stadtteile waren in ihrer Geschichte durch mehrere Pontonbrücken und drei feste Brücken miteinander verbunden. Zwei der Brücken, die bei der Bombardierung durch die NATO im Jahr 1999 zerstört wurden, sind inzwischen wieder aufgebaut.
Auf einem hervorstehenden Felsen der Bergkette Fruška gora, unter dem die Donau eine ihrer weitesten Krümmungen macht, befand sich seit jeher eine Festung. Nach der Befreiung der mittelalterlichen Festung von den Osmanen wurde von General le Croy 1692 der Grundstein für die Errichtung einer neuen Festung gelegt, die auch heute noch steht.
Nach dem Sieg über die Osmanen am 5. August 1716 schenkte Feldherr Prinz Eugen von Savoyen der Legende nach der Kirche der Unbefleckten Empfängnis der Seligen Jungfrau Maria, die sich in unmittelbarer Nähe zum Schlachtfeld befand, ein Bild der Helferin und Patronin der Maria Schnee, der Gottesmutter mit Kind. Dieses Bild wurde zum Gegenstand großer Verehrung. Ihm wird eine wundertätige Macht zugeschrieben.
Eugen von Savoyen ist auch die Errichtung einer der größten Festungen in Europa zu verdanken, der Festung von Peterwardein. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 112 Hektar. Mit ihren Mauern, Schanzen und Bastillen, ihren unterirdischen Gängen mit einer Gesamtlänge von 16 Kilometern, deren Errichtung 80 Jahre dauerte, wurde sie zu einem Symbol des Sieges über die Osmanen und zudem der Baukunst der österreichischen Militärarchitektur.
Mit dem attraktiven oberen Teil der Festung mit hervorstehenden Bastillen und dem Uhrturm, der in Richtung Donau zeigt, mit dem Offizierspavillon und einer langen Kaserne, in der sich momentan ein Hotel und das Historische Archiv der Stadt Neusatz befinden, stellt sie eine wahre touristische Attraktion dar. Vom Peterwardeiner Felsen aus hat man eine ausgezeichnete Aussicht auf Neusatz und einen guten Teil der Batschka.
Die Festung ist heute Sitz zahlreicher Kulturinstitutionen wie dem Stadtmuseum, dem Stadtarchiv und dem Atelier 61, das über eine außerordentliche Tapisserie-Sammlung zeitgenössischer Künstler verfügt. In der Festung befinden sich auch die Kunstakademie und mehrere Künstlerateliers.
Die Unterstadt mit der katholischen Kirche des hl. Georg gilt als außerordentliches Denkmal der Barockarchitektur in dieser Gegend. Außerhalb der Mauern befindet sich die Siedlung Peterwardein. Unter den Soldaten und der Zivilbevölkerung von Peterwardein, die größtenteils aus Kroaten bestand, gab es neben Ungarn und Juden auch eine bedeutende Anzahl von Deutschen.
Der Stadtteil Peterwardein mit der großen Donaukrümmung.
LINKS: Breite Treppen führen in die Festung.
RECHTS: Am 5. August wird das Bild der Gottesmutter auch heute noch von vielen Pilgern besucht.
Die Donau war im 19. Jahrhundert schon längst ein wichtiger Handelsweg.
Tipps und Events
www.exitfest.org
In der Festung von Peterwardein findet seit dem Jahre 2000 das Musikfestival Exit statt, das jährlich mehrere hunderttausend Fans neuester Musiktrends anzieht. Damit wurde die Festung auch zu einem einzigartigen Synonym für das Zusammenkommen junger Menschen aus Europa und der ganzen Welt.