Deutsche Spuren entlang der Donau - reisen, begegnen, erleben
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Die Ansiedlung der Deutschen begann in den 1720er Jahren. Der größte Teil der Bevölkerung beschäftigte sich mit Landwirtschaft und ab Mitte der 1860er Jahre vor allem mit dem Weinbau. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 80 Prozent der Deutschen aus Etyek (deutsch Edeck) vertrieben, insgesamt 2.336 Personen. 

1993 wurde der Edecker Deutsche Verein gegründet, der sich die Pflege der deutschen Kultur sowie das Sammeln von verbliebenem Kulturgut zum Ziel setzte. Zum Beispiel  von „schwäbischen” Möbeln. 1998 wurde das Heimatmuseum ausgebaut, in dem vor allem landwirtschaftlichen Geräte und Werkzeuge von Schustern und Tischlern zu sehen sind. 

Das Brunnenhaus des „Magyarkút“(Ungarisch-Brunnen) ist ein klassizistisches Gebäude aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es diente der Wasserversorgung von Mensch und Tier. Außerdem wurde hier in alten Zeiten auch Wäsche gewaschen, und Kinder konnten sich beim Baden vergnügen. Nach dem Verfall des Gebäudes wurden der Brunnen und seine Umgebung in den 1990er Jahren wieder aufgebaut.

In der Nähe des Magyarkút wurde das Vertreibungsdenkmal aufgestellt; auch die 2001 renovierte Statue des hl. Johannes von Nepomuk steht dort. Der Heilige der Reisenden und Märtyrer des Beichtgeheimnisses hat am 16. Mai Gedenktag. Für den hl. Urban, den Schutzpatron der Winzer und der Weinberge, gibt es in Edeck gleich zwei Stauen: auf dem Öreghegy in Edeck (Alter Berg) und im Vérti Weinberg. Gedenktag ist am 25. Mai. Und drei Statuen sind in Edeck der Jungfrau Maria gewidmet: auf dem Öreghegy eine Statue aus dem Jahr 1776, am Öreghegyi Weg eine Maria Hilf-Statue und im Garten der katholischen Kirche eine dritte Marienstatue, die 1771 gefertigt wurde und die Mutter Gottes darstellt. Alle Skulpturen wurden vor wenigen Jahren restauriert.

Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es etwa 1.000 Weinkeller im Ort. Davon sind heute noch rund 500 in Gebrauch. An zwei Stellen stehen sie unter Denkmalschutz: Körpincesor, die Kreis-Reihe, die rundherum am Rande einer Vertiefung erbaut wurde und eine Wageneinfuhr hatte, sowie die L-förmige Kecske-gödör (Ziegen-Grube). Diese Kellerreihen wurden bereits im 18. Jahrhundert errichtet. Sie befinden sich im Inneren der Ortschaft und wurden einfach in die Lehmmauer des Geländes gegraben. Eine Auswölbung mit Steinen wurde nicht vorgenommen. Die Presshäuser davor wurden mit Steingewölben ausgemauert.

Der Kalvarienberg wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts errichtet. Die Stationen standen geländeaufwärts in Zickzacklinie und oben im Halbkreis. Die Bilder in den Nischen wurden auf Metallplatten gemalt. Die Erneuerung begann im Februar 2000 und wurde bereits im Juni beendet. 

Edecker Weinkeller aus dem 18. Jahrhundert.


LINKS: Die 2001 renovierte Statue des hl. Johannes von Nepomuk.

RECHTS: Im Garten der katholischen Kirche steht die Statue der Mutter Gottes von 1771.



Hl. Urban, Schutzpatron der Winzer im Vérti Weinberg.

Wissenswertes

Die Ausstellung im Heimatmuseum kann nach Anmeldung besichtigt werden. Magyar u. 7., Tel.: +36 22 223 956, +36 20 589 7863