Sremski Karlovci/Syrmisch Karlowitz liegt acht Kilometer flussabwärts in südöstlicher Richtung von Novi Sad. Die Stadt wurde erstmals im Jahre 1308 in Verbindung mit der mittelalterlichen ungarischen Festung Karom schriftlich erwähnt. Syrmisch Karlowitz schmiegt sich an die Hänge des Fruška gora im Gebiet Syrmien und ist eines der bedeutendsten Weinbauzentren in der Vojvodina.
Während der Türkenzeit siedelten Serben in Karlowitz an. Nach dem Sieg gegen die Türken und der Unterzeichnung des Friedens von Karlowitz 1699 fiel die Ortschaft an das Österreichische Kaiserreich. Der Friede von Karlowitz wurde von der Heiligen Liga, die aus Österreich, Polen und der Republik Venedig bestand, und dem Osmanischen Reich unterzeichnet. In dieser Zeit wurde Karlowitz zu einem Handelszentrum. Einerseits lag hier die Handelsstraße Richtung Osmanisches Reich und andererseits bot die naheliegende Donau eine weitere Handelsroute von Ost nach West.
Ab dem 16. Jahrhundert wurde Karlowitz kirchlicher Mittelpunkt der orthodoxen Serben und im Jahre 1713 wurde der Sitz des Erzbischofs aus dem Kloster Krušedol nach Karlowitz verlegt.
Anfang des 18. Jahrhunderts siedelten sich in Karlowitz 59 deutsche Familien an, die sich in Schwabendörfl niederließen. Die damalige Obrigkeit sah in der Ansiedlung der Deutschen, von denen die Mehrzahl nach 1790 kam, eine Gewähr für die Sicherheit der Handelsstraße Richtung Wien.
Aus dieser Ansiedlungszeit stammt ein Haus, das heute das Heimathaus der Deutschen in Karlowitz ist. Das kleine Siedlerhaus besteht aus zwei einfachen Räumen und wurde in den letzten Jahren von dem Heimatverein vollständig renoviert. In dem Haus ist ihre Heimatsammlung untergebracht und außerdem pflegen sie dort die alte Tradition des Gugelhopfbackens.
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde Karlowitz ein Bildungszentrum der Serben. Ende des 18. Jahrhunderts wurden hier die erste serbische Schule und das erste Gymnasium sowie ein Priesterseminar gegründet. Wichtige Persönlichkeiten, wie Vuk Stefanović Karadžić, Sima Milutinović Sarajlija, Dimitrije Davidović oder der Dichter Branko Radičević besuchten die Schule.
1848 fand in Karlowitz die Maiversammlung der serbischen Nation statt, bei der das serbische Volk die politische Freiheit und Unabhängigkeit von Österreich forderte.
Heute ist Karlowitz mit seinen alten Gebäuden, der Friedenskapelle und dem Heimathaus der Deutschen reich an Kulturdenkmälern. Neben der Heimatsammlung, die sich im Ilion-Gebäude befindet, kann man in Karlowitz auch ein Imkereimuseum, das Archiv der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste und das Archiv des Karlowitzer Erzbischoftums besuchen.
Die Friedenskapelle mit Blick auf den Fluss.
Der Altar im Innenraum der Friedenskirche.