Anfang des 11. Jahrhunderts wurde die befestigte mittelalterliche Siedlung Arad erstmals urkundlich erwähnt. Zwischen den Jahren 1551 und 1552 eroberten die Türken die Stadt an der Marosch. Sie bauten eine neue Festung, die Ende des 17. Jahrhunderts von den habsburgischen Truppen zerstört wurde.
Mit dem Frieden von Passarowitz im Jahr 1718 fiel das Banat den Habsburgern zu. Man siedelte die deutschen Auswanderer in Neu-Arad an. Sie kamen vor allem aus fränkischen Gebieten. Die 200jährige Zugehörigkeit Arads zu Österreich und später zu Österreich-Ungarn dauerte bis zum Frieden von Trianon 1920 an.
1715 eröffnet der Minoritenorden in Arad die erste Schule, in der die Unterrichtssprache deutsch war. Im Jahr 1812 wurde die Lehrerausbildungsstätte von Arad gegründet, die erste Schule, in der auch Lehrer für den Unterricht in rumänischer Sprache ausgebildet wurden.
Mit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich in Arad eine bunte Vielfalt an Kultureinrichtungen. Im Frühjahr 1817 eröffnete Jakob Hirschl das Theater von Arad. 1833 wurde das erste Musikkonservatorium Rumäniens in der Stadt gegründet. 1890 wurde die „Arader philharmonische Gesellschaft“ gegründet, bei der weltbekannte Musiker, wie Franz Liszt und Johann Strauß jr. tätig waren.
Im Jahr 1848/49 toben um Arad die letzten Kämpfe zwischen dem ungarischen Revolutionsheer und dem vereinten Heer Russlands und Österreichs. In der Entscheidungsschlacht am 6. Oktober 1849 ergaben sich die 13 ungarischen Generäle dem russischen Zaren und Österreich unter dem Versprechen, dass ihr Leben verschont werde. Die Österreicher hielten sich jedoch nicht an die Abmachung und ließen die Generäle hinrichten. Seither genießt Arad im Nationalbewusstsein der Ungarn einen Sonderstatus als „Stadt der Märtyrer der 1848er Revolution“, was sich nach dem österreichisch-unagrischen Ausgleich und vor allem in den Jahrzehnten vor und nach der 1.000-Jahres-Feier des ungarischen Königreichs durch staatliche und private Investitionen im öffentlichen Raum von Arad geäußert hat.
Am 10. April 1913 wurde die erste elektrifizierte Eisenbahnlinie Osteuropas von Arad nach Weingärten/Podgoria in der Stadt eingeweiht.
Als Folge der Weltwirtschaftskrise wurden in Arad zwischen 1929 und 1933 zahlreiche kleine Werkstätten und Fabriken geschlossen. Trotzdem galt die Stadt nur vier Jahre später als eines der stärksten Wirtschaftszentren in Rumänien.
Ende Dezember 1989 war Arad die erste Stadt Rumäniens, die dem Beispiel von Temeswar folgte und sich zur „kommunismusfreien Stadt“ erklärt.
Heute leben in Arad nur noch einige Hundert Deutsche.
LINKS: Kirche von Arad.
RECHTS: Theater von Arad.
LINKS: Denkmal in Arad.
RECHTS: Katholische Kirche von Arad.