Deutsche Spuren entlang der Donau - reisen, begegnen, erleben
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Die Stadt Veszprém/Wesprim im Bakonywald gilt im Volksmund als „Stadt der ungarischen Königinnen“. Den Namen verdankt Wesprim der ersten ungarischen Königin Gisella. Schriftliche Dokumente zeugen davon, dass mit Gisella die ersten deutschen Ritter und Geistlichen in das ungarische Gebiet kamen. Die größte Welle der Ungarndeutschen kam jedoch nach dem Ende der Türkenherrschaft. Ab den 1720-er Jahren nahm die Anzahl der deutschen Bewohner kontinuierlich zu. Sie waren gern gesehen, denn sie waren hochqualifizierte Handwerker. Die Auswanderer arbeiteten unter anderem als Tischler, Zimmermänner, Wagner und Metzger.

Auch die Gründung der Druckindustrie in der Stadt ist mit den deutschen Auswanderern verbunden. Im Jahre 1789 eröffnete der Typograf József Streibig die erste Druckerei auf dem heutigen Óváros Platz. In der Werkstatt wurde zum größten Teil in deutscher und lateinischer Schriftsprache gedruckt. Die Nachfolger Streibings waren ebenfalls deutsche Aussiedler.

Das Komitatsmuseum in Wesprim zeigt die Geschichte des Bakonys, der Balaton-Hochebene und der Stadt. Außerdem verfügt es über ungarndeutsche Trachten aus den umliegenden Ortschaften. Die Burg von Wesprim ist heute ein Baudenkmal. Ihr Wiederaufbau im 18. Jahrhundert ist mit dem Bischof Padányi Bíró Márton - auch Kirchenbauer im Komitat genannt - verknüpft, der nach der Türkenherrschaft die Rekonstruktionsarbeiten durchführte. Einzigartig ist der Bischofspalast in der Burg, der seit 1993 Sitz des Erzbischofes ist. In der Kirche wird seit 1996 die Gisellareliquie aufbewahrt.


Frau und Kind in traditionellen Trachten.



Kirche in Veszprém