Városlőd/Waschludt, in der Nähe von Vesprém, legt viel Wert auf die Bewahrung und Pflege der ungarndeutschen Traditionen. Regelmäßig finden Veranstaltungen, wie beispielsweise der Schwabenball statt. Auch der Waschludter Chor und die Tanzgruppe des Dorfes tragen seit 40 Jahren mit ihren ungarischen und schwäbischen Darbietungen zur Erinnerung an die Geschichte der Donauschwaben bei.
Nach dem Ende der Türkenherrschaft ließen sich viele deutsche Auswanderer aus den Gebieten um Mainz, dem Rhein und dem Spessart in dieser Gegend nieder. Beliebt war sie wegen den Wäldern und den reichen Lehm-/Erzbeständen. So gründeten die Auswanderer Glashütten, Eisenhammer-, Brettschneider- und Kalkbrennerbetriebe.
Der erste Hüttenmeister war Rubner Péter János, der nördlich von Linz mit seiner Familie und mit einigen Hüttenarbeitern nach Waschludt übersiedelte. Ihm folgten weitere deutschstämmige Hüttenmeister, wie Michael Gasteiger aus Oberbayern und Ferdinand Adler aus Mähren, der aus einer berühmten Glasfabrikdynastie stammte.
Neben den Handwerkern spielten auch die Manufakturen im Wirtschaftsleben von Waschludt eine wichtige Rolle. Vince Stingl und Károly Stingl gründeten im beginnenden 19. Jahrhundert eine kleine Töpferei, die schnell Erfolg hatte. In erster Linie wurden Tafelgeschirr, aber auch Feldflaschen, Vasen, Blumentöpfe, Krüge und Kacheln für den Ofen hergestellt. Eine Zeitlang wurde hier sogar Porzellan bemalt. Später gründete Vince Stigl die bekannte „Herender Porzellanfabrik“.
Bei einer Volkszählung im Jahr 1941 bekannten sich 86 Prozent der Einwohner zur deutschen Muttersprache.
Sehenswert ist die barocke Kirche, die auf dem Fundament des ehemaligen gotischen Kartäuserklosters erbaut wurde. In diesem Kloster entstand 1527 der Érdy Kodex. Im Park neben der Kirche befindet sich das Vertriebenendenkmal, das an die Partnerbeziehung zwischen dem Dorf und dem bayerischen Wiesthal erinnert. Außerdem kann man das Heldendenkmal mit den Namen der Waschludter Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges besuchen. In der Ortschaft gibt es auch ein Heimatmuseum, in dem Alltagsgegenstände der Donauschwaben ausgestellt sind.
Blich auf die Kirche von Waschludt.
Katholische Kirche von Waschludt.
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