Deutsche Spuren entlang der Donau - reisen, begegnen, erleben
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Das sehenswerteste Gebäude von Sathmar ist das Hotel Dacia – früher Hotel Pannonia – im Stadtzentrum, gegenüber dem Stadtpark. Es steht an der Stelle des ehemaligen Rathauses der Stadt. Baubeginn war 1901. Das Gebäude ist im Sezessionsstil errichtet, unterm Einfluss des Werkes von Ödön Lechner und mit Schmuckelementen aus der ungarischen Volkskunst versehen. Die Zierkeramik im Gebäude wurde in der berühmten Zsolnay-Fabrik in Pécs/Fünfkirchen hergestellt. Das Gebäude verfügt über zwei repräsentative Säle, einen Ballsaal und einen Konzertsaal, in dem die Sathmarer Philharmonie „Dinu Lipatti“ konzertiert. Die Akustik und die Innenausstattung dieses Konzertsaals sind einzigartig. Das einstige Hotel ist heute in sehr schlechtem Zustand.

Neben dem Hotel gibt es eine Durchgangspassage, die zu einer Piazetta führt. Mitten drin steht der alte Feuerwehrturm der Stadt, 1904 errichtet. Der Turm, den man besteigen kann, bietet eine herrliche Aussicht auf das Panorama der Stadt. Initiiert hatte den Bau des Feuerwehrturms der römisch-katholische Bischof Gyula Meszlényi. Jüngst renoviert, gehört er zu den Attraktionen der Stadt.

Geht man weiter durch die Passage und dann nach links, kommt man zu einem Wohnhaus aus Backsteinen. Auf den gelblichen Backsteinen sind mit Bleistift geschriebene, kaum noch lesbare Namen und Jahreszahlen auszumachen: Hier, gegenüber der „Kirche in Ketten“, wurden 1944, als die Stadt zu Horthy-Ungarn gehörte, die Juden von Sathmar zusammengetrieben und in Konzentrationslager abtransportiert. Diese „Unterschriften“ auf den Backsteinziegeln sind von vielen die letzten Lebenszeichen.


Bis heute sieht man auf Backsteinen handschriftliche Namenszüge der auf den Transport wartenden Juden.