Deutsche Spuren entlang der Donau - reisen, begegnen, erleben
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Zirc/Zirtz liegt im Zentrum des Bakonywaldes, eine Hügellandschaft in Zentralungarn, ungefähr eine Stunde von Vesprém entfernt. Nach der Belagerung der Osamen war die Stadt fast gänzlich entvölkert. Der Zisterzienserorden, der 1182 seine Abtei in Zirc gegründet hatte, brachte im 18. Jahrhundert Bauern und Handwerker aus Preußen in das ungarische Gebiet. Sie erbauten die Stadt Zirc neu. In dieser Zeit wurde das Kloster zum Zentrum des Zisterzienserordens in Ungarn.

Der Ansiedlungsvertrag von Zirc wurde 1718 unterzeichnet. Die Stammbücher zeigen, dass die deutschen Auswanderer aus verschiedenen Ortschaften, wie Hitzingen, Landshut oder Linz kamen. Die Einwohner mit unterschiedlichen Fachkenntnissen, darunter Bauleute, Handwerker und Feldarbeiter, und verschiedenen Mundarten bildeten die Gesellschaft von Zirc in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Schon bald verband sie ein gemeinsam gelebtes Brauchtum. Die Handwerker hatten nicht nur in Transdanubien einen guten Ruf, sondern auch im angerenzenden Ausland.

Herausragender Vertreter des Tischlerhandwerks aus Zirc war die bereits im Jahr 1784 sesshaft gewordene Wilde-Familie. Mit ihrem Namen ist bis heute die Meisterarbeit der Bekleidungen mit Intarsien und die Möbelstücke der Bibliothek in der Zircer Abtei verbunden.

Sehenswert in Zirc sind die Abteikirche mit dem Altarbild der Maria Himmelfahrt und die unter Denkmalschutz stehende Bibliothek des Zisterzienserordens im Abteigebäude. 60.000 Bücher, darunter wertvolle Kodizes aus dem Mittelalter, werden dort aufbewahrt. Ebenfalls in dem Gebäude untergebracht ist das Naturwissenschaftliche Museum, in dem man das Entstehen des Bakonywaldes nachvollziehen kann.


Bibliothek in der Zisterzienserabtei.